Herkunft und Geschichte von kike

Abwertender Slang für „ein Jude“, ab 1901 im amerikanischen Englisch. Frühe Belege unterstützen die Annahme, dass es zunächst unter deutsch-amerikanischen Juden verwendet wurde, um Neuankömmlinge aus Osteuropa zu bezeichnen, möglicherweise weil die Namen dieser Leute oft auf -ki oder -ky endeten.

There is no charity organization of any kind here [a small city in Pennsylvania] and, what is sadder to relate, the Jews in this city will not form one; that is, if the present temper of the people can be used as a criterion. The German Jews are bitterly opposed to the "Kikes," as they persist in calling the Russian Jews .... ["Report of the National Conference of Jewish Charities in the United States," Cleveland, 1912]

Hier gibt es keine Wohltätigkeitsorganisation irgendeiner Art [in einer kleinen Stadt in Pennsylvania], und was noch trauriger ist, die Juden in dieser Stadt werden keine gründen; das heißt, wenn man die gegenwärtige Stimmung der Menschen als Maßstab nehmen kann. Die deutschen Juden sind bitter gegen die „Kikes“ eingestellt, wie sie die russischen Juden hartnäckig nennen .... [„Bericht der Nationalen Konferenz jüdischer Wohltätigkeiten in den Vereinigten Staaten“, Cleveland, 1912]

Philip Cowen, der erste Herausgeber von „The American Hebrew“, schlägt eine Herkunft aus dem Jiddischen kikel „Kreis“ vor. Seiner Meinung nach unterschrieben jüdische Einwanderer, die nicht wussten, wie man mit dem lateinischen Alphabet schreibt, ihre Einreiseformulare mit einem Kreis und vermieden das übliche „X“ als Zeichen des Christentums. Nach dieser Theorie begannen die Einwanderungsinspektoren auf Ellis Island, solche Menschen kikels zu nennen, und der Begriff verkürzte sich, als er allgemein gebräuchlich wurde.