Ursprünglich bezeichnete das Wort einen „langen, schlanken Stab“, speziell einen „Stab oder eine Stange, die den Körper eines Speers oder einer Lanze bildet; Speerschaft“. Möglicherweise wurde es auch durch Synekdoche verwendet, um einfach „Speer“ zu bedeuten. Im Mittelenglischen schrieb man shafte, im Altenglischen hieß es sceaft. Der Ursprung liegt im Urgermanischen *skaftaz, das auch im Altnordischen skapt, im Altsächsischen skaft, im Althochdeutschen scaft, im Deutschen schaft und im Niederländischen schacht zu finden ist, jedoch nicht im Gotischen.
Das Oxford English Dictionary (OED) schlägt vor, dass sich dies als ein germanisches passives Partizip aus der indogermanischen Wurzel *(s)kep- „schneiden, kratzen“ erklären lässt. Diese Wurzel ist auch verantwortlich für das altenglische scafan („rasieren, kratzen, polieren“). Die Idee dahinter könnte sein, dass es sich um einen „Baumzweig handelt, der von seiner Rinde befreit wurde“. Vergleicht man jedoch das Lateinische scapus („Schaft, Stängel, Schenkel“) und das Griechische skeptron („ein Stab“, siehe scepter), scheinen diese Begriffe verwandte Wurzeln zu haben.
Im Laufe der Zeit wurde das Wort allgemein auf jeden langen, zylindrischen Körper ausgeweitet. Die Bedeutung „Strahl oder Lichtstrahl“ (z. B. von Licht) ist seit etwa 1300 belegt. Die Verwendung für „Pfeil“ (insbesondere einen langen Pfeil, der mit einem Langbogen geschossen wird) stammt aus etwa 1400. Die Bedeutung „langer, gerader Griff eines Werkzeugs oder Utensils“ setzte sich in den 1520er Jahren durch. Der mechanische Begriff für einen „langen rotierenden Stab zur Übertragung von Antriebskraft in einer Maschine“ tauchte in den 1680er Jahren auf.
Die vulgäre Slangbedeutung für „Penis“ wurde 1719 belegt und basiert auf der Vorstellung eines „säulenartigen Teils“ (Ende des 14. Jahrhunderts). Daher könnte sie auch die moderne Slangform shaft (als Verb) inspiriert haben, ebenso wie das verwandte Substantiv, das „Handlung der unfairen Behandlung“ (1959) bezeichnet. Einige frühe Quellen behaupten jedoch, dass dies eher von der Vorstellung einer Wunde herrührt.