Ende des 14. Jahrhunderts taucht das Wort conservatyf auf, was so viel bedeutet wie „tendiert dazu, zu bewahren oder zu schützen, bewahrend, die Fähigkeit hat, ganz oder sicher zu halten“. Es stammt aus dem Altfranzösischen conservatif und geht zurück auf das Mittellateinische conservativus, das wiederum vom Lateinischen conservatus abgeleitet ist – dem Partizip Perfekt von conservare, was „bewahren, schützen, unversehrt halten, bewachen“ bedeutet. Dieses Wort setzt sich zusammen aus einer assimilierten Form von com-, die hier vielleicht als Intensivpräfix fungiert (siehe com-), und servare, was „wachen, erhalten“ bedeutet (abgeleitet von der indogermanischen Wurzel *ser- (1), die „schützen“ bedeutet).
Ab 1840 wurde es allgemein im Sinne von „geneigt, das Etablierte zu bewahren und aufrechtzuerhalten, innovations- und veränderungsfeindlich“ verwendet, oft auch negativ als „fortschrittsfeindlich“ verstanden.
Als moderne politische Strömung bezeichnet conservatism eine Haltung, die Veränderungen in den Institutionen eines Landes ablehnt, insbesondere solche, die in Richtung reiner Demokratie gehen. Diese Auffassung geht auf Edmund Burkes Widerstand gegen die Französische Revolution (1790) zurück, auch wenn das Wort conservative in seinen Schriften nicht vorkommt. Es wurde von seinen französischen Anhängern geprägt, wie zum Beispiel Chateaubriand, der seine Zeitschrift zur Verteidigung der kirchlichen und politischen Restauration "Le Conservateur" nannte.
Der Begriff Conservative als Bezeichnung für eine britische politische Gruppierung tauchte erstmals 1830 in einer Ausgabe der „Quarterly Review“ auf, in einem anonymen Artikel, der manchmal John Wilson Croker zugeschrieben wird. Bis 1843 hatte er das Wort Tory (siehe dort) abgelöst, was sowohl einen Wandel von dem seit 150 Jahren gebräuchlichen abwertenden Begriff als auch eine Ablehnung einiger reaktionärer Politiken widerspiegelt.
Strictly speaking, conservatism is not a political system, and certainly not an ideology. ... Instead, conservatism is a way of looking at the civil social order. ... Unlike socialism, anarchism, and even liberalism, then, conservatism offers no universal pattern of politics for adoption everywhere. On the contrary, conservatives reason that social institutions always must differ considerably from nation to nation, since any land's politics must be the product of that country's dominant religion, ancient customs, and historical experience. [Russell Kirk, "What is Conservatism," introduction to "The Portable Conservative Reader," 1982]
Streng genommen ist der Konservatismus kein politisches System und sicherlich keine Ideologie. ... Vielmehr ist er eine Sichtweise auf die zivile Gesellschaftsordnung. ... Im Gegensatz zu Sozialismus, Anarchismus und sogar Liberalismus bietet der Konservatismus kein universelles politisches Muster an, das überall übernommen werden könnte. Im Gegenteil, Konservative sind der Ansicht, dass soziale Institutionen von Nation zu Nation immer erheblich unterschiedlich sein müssen, da die Politik eines Landes das Produkt seiner dominierenden Religion, seiner alten Bräuche und seiner historischen Erfahrungen sein muss. [Russell Kirk, „Was ist Konservatismus“, Einleitung zu „The Portable Conservative Reader“, 1982]
Ausdrücke wie conservative estimate (1874), wo es „von Vorsicht geprägt, absichtlich niedrig“ bedeutet, ergeben etymologisch keinen Sinn. Verwandte Begriffe sind: Conservatively; conservativeness.